OpenStreetMap

Kleinbach

Mapper since:
August 11, 2022

ERDKUNDE - auf Spurensuche im Engstlatter Ried Für die Fortsetzung des Eroberungs- und Vernichtungskrieges sollte 1944 im Ried Treibstoff aus Ölschiefer gewonnen werden. Tausende von KZ-Häftlinge des Lagers Bisingen, sowie Kriegsgefangene, Deportierte und Zwangsarbeiterinnen waren zum Aufbau der Tagebau-Anlage, beim Transport und der Verschwelung des Ölschiefers eingesetzt. Angetrieben von SS-Wachleuten mussten sie unter unmenschlichen Bedingungen (Ernährung, Hygiene, Unterbringung) arbeiten. Viele starben erschöpft, verletzt, geschlagen oder erschossen.
Wer heute im Ried einen Spaziergang macht oder mit dem Fahrrad unterwegs, ist kann sich im Gelände auf Spurensuche begeben. An QR-Stationen wird das Gelände buchstäblich ‚zum Sprechen gebracht‘. Der Schauspieler Bernhard Hurm vom Theater Lindenhof führt vom Bahndurchlass aus hinein ins Riedgelände. Die Journalistin Anne Herrberg blickt von den Sitzbänken auf der Dehnhalde ins Ried hinunter. Die Autorin Esther Kinsky ist an der Feldscheune entlang des Wegs zu hören mit einem Text über Erinnerung. An der Bank zwischen den beiden Lindenbäumen erinnert der Schauspieler Sascha Gersak an die verstörte/zerstörte Landschaft von 1944. Er führt uns auch hinauf zum Trafohaus und dessen Bedeutung für das Unternehmen ‘Wüste’ und weiter zum ehemaligen Abbaufeld beim Schafstall. Sechs unterschiedliche Blicke ins Gelände. Wie haben die Täter und die Häftlinge, die Engstlatter Frauen und Kinder bei der Feldarbeit oben am Hang, die Facharbeiter und die Baufirmen auf das Gelände geblickt? AUch darüber erfährst Du etwas an den sieben AUdiostationen. ERDKUNDE möchte anregen neugierig und aufmerksam ins Ried zu blicken, auf einem Spaziergang das Gelände zu erkunden. Weitere Informationen über das Werk 3 des Unternehmen ‘Wüste’ findest Du auf hier: https://museum-bisingen.de/gedenkstaette/ried/